Honen ist Präzisionsbearbeitung! Die Technik spielt in vielen Branchen eine große Rolle. Sie dient der Feinbearbeitung von Bohrungen und anderen Oberflächen und sorgt für eine hohe Maßgenauigkeit sowie eine exzellente Oberflächenqualität. Doch trotz der technologischen Fortschritte in diesem Bereich stößt man beim Honen immer wieder auf Probleme, die die Qualität der Werkstücke beeinträchtigen können. Welche das sind und wie Sie sie vermeiden, erfahren Sie hier.

Was ist Honen?

Honen ist ein Verfahren, das zur Verbesserung der Oberflächenqualität und zur Erzielung hoher Maßgenauigkeit bei zylindrischen Werkstücken, wie Bohrungen, eingesetzt wird. Dabei handelt es sich um ein spanendes Fertigungsverfahren, bei dem durch den Einsatz von Honsteinen Material in Form von feinen Spänen abgetragen wird.

Neben der Frage "Was ist Honen?" stellt sich natürlich auch die Frage nach der Unterscheidung zu anderen Zerspanungsverfahren. Das Besondere am Honen ist die Kombination aus rotierender und hin- und hergehender Bewegung des Werkzeugs. Diese Bewegungen führen zu einer charakteristischen Kreuzschliffstruktur auf der bearbeiteten Oberfläche, die für eine verbesserte Gleitfähigkeit und eine optimale Passgenauigkeit sorgt.

Das Ziel des Honens ist es, geringe Materialmengen äußerst präzise abzutragen, um enge Toleranzen einzuhalten und eine hohe Oberflächengüte zu erreichen. Die typischen Anwendungen des Honens finden sich in der Automobilindustrie, im Maschinenbau und in der Luft- und Raumfahrt.

1. Ungleichmäßige Abnutzung der Honsteine

Eines der häufigsten Probleme beim Honen ist die ungleichmäßige Abnutzung der Honsteine. Diese tritt auf, wenn die Honsteine nicht gleichmäßig auf die Werkstückoberfläche aufdrücken oder wenn das Honwerkzeug nicht richtig ausgerichtet ist. Dies führt zu ungleichmäßigen Bearbeitungsergebnissen und Ungenauigkeiten des Werkstücks. Um dies zu vermeiden, ist es sinnvoll, regelmäßig die Honsteine und Werkzeuge auf Verschleiß und Abnutzung zu überprüfen. 

2. Überhonen und Maßabweichungen

Wird zu viel Material vom Werkstück abgetragen, spricht man vom Überhonen. Im schlimmsten Fall kann das Werkstück hierdurch unbrauchbar werden, sodass der Vorgang mit einem neuen Werkstück wiederholt werden muss. Überhonen kann durch eine zu lange Bearbeitungszeit oder eine falsche Einstellung der Honmaschine verursacht werden. Um Überhonen zu vermeiden, sollten Sie die Bearbeitungszeit und die Einstellungen der Honmaschine genau überwachen.

3. Unzureichende Schmierung und Kühlung

Unzureichende Schmierung oder Kühlung kann zu übermäßiger Erwärmung, erhöhter Werkzeugabnutzung und einer Verschlechterung der Oberflächenqualität führen. Achten Sie darauf, dass das verwendete Schmier- und Kühlmittel stets in ausreichender Menge vorhanden ist und regelmäßig überprüft wird. Die Wahl des richtigen Schmiermittels für den jeweiligen Werkstoff und den spezifischen Honprozess ist für optimale Ergebnisse ebenfalls entscheidend.

4. Rattermarken und Oberflächenfehler

Rattermarken sind unerwünschte Wellenmuster auf der bearbeiteten Oberfläche, die durch Vibrationen des Werkzeugs während des Honprozesses entstehen. Diese Oberflächenfehler können die Funktionalität und Ästhetik des Werkstücks erheblich beeinträchtigen. Eine sorgfältige Konfiguration der Honmaschine ist unerlässlich, um Rattermarken zu vermeiden. Die Verwendung eines vibrationsarmen Honwerkzeugs und einer stabilen Maschinenbasis kann ebenfalls dazu beitragen, das Auftreten von Rattermarken zu reduzieren.

5. Unregelmäßiger Materialabtrag

Dieses Problem tritt häufig auf, wenn die Honsteine ungleichmäßig abgenutzt sind oder wenn das Werkstück nicht richtig eingespannt ist. Wird das Material nicht gleichmäßig abgetragen, wirkt sich dies zwangsläufig auf die Bohrdurchmesser und die Honqualität aus. Um einen gleichmäßigen Materialabtrag zu gewährleisten, sollten Sie sicherstellen, dass die Honsteine regelmäßig gewartet und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Auf eine präzise Spannung des Werkstücks und eine gleichmäßige Werkzeugführung sollte ebenfalls geachtet werden.

6. Ungenaue Endmaße und Toleranzen

Ungenaue Endmaße können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, darunter eine fehlerhafte Maschinenkalibrierung, ungleichmäßiger Werkzeugverschleiß oder Temperaturänderungen während des Bearbeitungsprozesses. Um die Toleranzen so gering wie möglich zu halten, muss die Honmaschine regelmäßig kalibriert werden. Daneben spielen aber auch die Umgebungsbedingungen, insbesondere die Temperatur, eine Rolle.

7. Probleme bei der Spanabfuhr

Beim Honen entstehen feine Späne, die aus dem bearbeiteten Werkstück abgetragen werden. Eine unzureichende Spanabfuhr kann dazu führen, dass sich die Späne zwischen Werkstück und Honsteinen ansammeln, was die Oberflächenqualität beeinträchtigen und zu Werkzeugverschleiß führen kann. Eine effiziente Spanabfuhr erfordert den Einsatz von ausreichend Schmier- und Kühlmitteln, die die Späne aus der Bearbeitungszone spülen.